Krisenmanagement

Kurzvortrag

Mi, 11.09.2024
16.30-17.00 UhrRaum 3.08

Entwicklung eines Screeninginstrumentes zur Unterstützung des schulischen Notfallmanagements

ABSTRACT: Die sensible, ressourcenorientierte Erfassung von Belastungen und Bewältigungsmöglichkeiten von Schülerinnen und Schülern nach Notfallereignissen bildet die Voraussetzung für einen bedarfsgerechten pädagogischen Umgang mit ihnen sowie die Einleitung nötiger Unterstützungsmaßnahmen. Bisher existiert kein geeignetes Instrument, um PädagogInnen bei Screenings für die Ableitung von Hilfsangeboten zu unterstützen. Studien, die sich mit der Frage befassen, inwieweit die Lehrkräfte die Fähigkeit besitzen, psychische Belastungen und Ressourcen ihrer Schülerinnen und Schüler zu erkennen, kommen nur zu wenigen und teilweise uneinheitlichen Ergebnissen (Honkanen et al., 2014; Janschewski et al., 2022; Splett et al., 2019). Darüber hinaus geben Lehrende häufig an, sich nur unzureichend vorbereitet im Umgang mit psychisch belasteten Lernenden zu fühlen (Rothì et al., 2008) und schätzen sich allein als nicht kompetent genug ein, internalisierende Probleme der Kinder und Jugendlichen zu erkennen (Papandrea & Winefield, 2011).  Bisher existiert kein geeignetes Instrument, um ein erstes Screening von Belastungen und Ressourcen im Schulalltag zu ermöglichen und die Lehrenden zu einem selbstwirksamen Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen zu befähigen. Durch diese bestehende Forschungslücke wird mit diesem Projekt die Entwicklung eines praktikablen Screeninginstruments zur Erfassung von Belastungen und Ressourcen in der Arbeit mit vorbelasteten Kindern und Jugendlichen angestrebt. Um dieses Screeninginstrument bestmöglich in der schulpsychologischen Praxis zu etablieren und die Akzeptanz durch die Beteiligten zu erhöhen, sollen neben einer Pilottestung mehrere Evaluationen durch Ratings durchgeführt werden. Diese sollen dabei helfen, das Instrument qualitativ stark an den Praxiskontext anzupassen und die Expertinnen und Experten frühzeitig in den Prozess der Entwicklung einzubeziehen, um die finale Etablierung in den Schulalltag zu ermöglichen.

Sarah Böhm - Staatliches Schulamt Ostthüringen / FSU Jena

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