Hier läuft es anders als du denkst!: Was brauchen Rektor:innen, um psychisch gesund zu bleiben?

ABSTRACT: Angesichts des Mangels an qualifizierten Bewerbungen auf Schulleitungsstellen und vieler unbesetzter Rektorenposten steigt mehr denn je die Notwendigkeit, die vorhandenen Schulleitungen gesund und belastbar zu erhalten. Aktuelle Studien ergeben eine hohe Beanspruchung dieser Berufsgruppe. Neu ernannt, müssen sich Schulleitungen zunächst in sehr vielen unbekannten Aufgabenfeldern, wie Management, Personalführung bis hin zur Bauleitung oder Konfliktmoderation, zurechtfinden. In Bayern werden Rektorinnen und Rektoren in ihrem ersten Jahr in insgesamt drei Lehrgangswochen an einer Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung qualifiziert. Neben einer gezielten Förderung der Management-, Personalführungs- und Innovationskompetenz sowie der Vermittlung rechtlicher Grundlagen spielen auch Themen wie Kommunikation, Informations- und Erfahrungsaustausch sowie Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Rolle. Bei vielen dieser Veranstaltungen erhalten die Schulleitungen auch die Gelegenheit, an einer „Schnupper-Supervision“ teilzunehmen.
Zurück an ihrem Schulstandort gibt es bayernweit kostenlose Angebote, sich einer Supervisionsgruppe anzuschließen oder Einzelsupervision in Anspruch zu nehmen. In kleinen Gruppen Funktionsgleicher bringen die schulischen Führungskräfte ihre Fragestellungen und Erfahrungen ein und können Belastungen aussprechen. Die Gruppe kann helfen, Strukturen im Arbeitsumfeld zu erkennen, Handlungsalternativen und Lösungsstrategien zu erarbeiten sowie die persönliche und fachliche Kompetenz zu erweitern. Auf diese Weise werden neue Optionen im Umgang mit schulischen Herausforderungen entwickelt.
Dr. Gudula Ostrop ist Lehrerin sowie Diplom-Psychologin und blickt auf 10 Jahre Erfahrung als Konrektorin und Rektorin zurück. Derzeit ist sie als ‚Beratungsrektorin Schulpsychologie‘ und als Supervisorin an der Staatlichen Schulberatungsstelle für Mittelfranken in Nürnberg tätig. Im Vortrag geht sie auf innerhalb von sieben Jahren erhobene Daten ein. Diese beziehen sich sowohl auf Supervisionen mit neu ernannten Schulleitungen als auch auf Supervisionsgruppen, mit denen sie über viele Jahre hinweg zusammenarbeitet. Mit einer Auswertung der gesammelten Daten sollen die folgenden Fragen beantwortet werden:
Welche Themen sind es, die neu ernannte Rektorinnen und Rektoren beschäftigen und (wie) verändern sich die Inhalte der Supervisionen nach einigen Jahren im Amt?
Wie kann man Schulleitungen von Beginn an so vorbereiten, dass sie gut gewappnet ihren Dienst antreten?
Gibt es Befunde, wie Schulleitungen in ihrem Amt so begleitet werden können, dass sich Zufriedenheit im Beruf und die Gesundheit besser fördern und erhalten lassen?

Dr. Gudula Ostrop – Beratungsrektorin, Supervisorin BDP

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