Psychische Gesundheit
Vortrag
Do, 12.09.2024
09.00-10.00 UhrRaum 3.01
ABSTRACT: Peterson und Seligman (2004) unterscheiden in ihrer Klassifikation 24 Charakterstärken, die als positiv bewertete Persönlichkeitseigenschaften verstanden werden (z.B. Ausdauer, Dankbarkeit, Fairness, Teamwork, Urteilsvermögen). Bei den Charakterstärken handelt es sich um weltweit (über Kulturen und Religionen hinweg) geschätzte Merkmale von Individuen, die sich in ihrem Fühlen, Denken und Verhalten widerspiegeln. Neben ihrer Trait-ähnlichen Natur werden Charakterstärken dennoch als veränderbar bzw. trainierbar eingestuft. Charakterstärken gelten als innere Determinanten eines zufriedenen, erfüllten und erfolgreichen Lebens. In diesem Beitrag wird die Rolle von Charakterstärken im Schulkontext mit einem speziellen Fokus auf Schülerinnen und Schülern betrachtet (im Vortrag „Charakterstärken - Teil 2“ liegt der Fokus auf den Lehrkräften). Nach einer Einführung und Definition der Charakterstärken, werden dann Forschungsergebnisse präsentiert, die für Lernende in unterschiedlichen Kontexten eine Rolle spielen. So werden Ergebnisse thematisiert, die eher allgemeine Aspekte des Lebens von Kindern und Jugendlichen betreffen, wie ihre globale Lebenszufriedenheit und ihre generelle Selbstwirksamkeitserwartung. Darauffolgend werden Ergebnisse präsentiert, die ganz konkret schulspezifische Outcomes thematisieren, wie den Zusammenhang von Charakterstärken mit Schulzufriedenheit, Emotionen im Kontext Schule, schulbezogener Selbstwirksamkeitserwartung, aber auch Klassenraumverhalten und Schulleistung. Abschließend werden Ergebnisse zur Rolle von Charakterstärken in Themengebieten wie Smartphonesucht und Alkoholkonsum vorgestellt. Dieser Überblick zu den Ergebnissen zur Rolle von Charakterstärken in verschiedenen Kontexten von Lernenden soll nützliche Einblicke geben, wie das Wissen über Charakterstärken gerade auch im Hinblick auf Prävention im Schulalltag nützlich sein kann. Anhand eines anschaulichen Beispiels wird die Relevanz des Wissens über die Charakterstärken der Lernenden betont, wobei ganz besonders die interindividuellen Differenzen der Kinder und Jugendlichen in den Charakterstärken hervorgehoben werden. Abschließend werden ausgewählte Ergebnisse diskutiert und ein Fazit gezogen.
Prof. Dr. Marco Weber-Harzer & Prof. Dr. Claudia Harzer - MSH Medical School Hamburg