Netzwerke

Workshop

Do, 12.09.2024
09.00-10.30 UhrRaum 3.10

Möglichkeiten der Professionalisierung: Übergang KJP und Schule

ABSTRACT: Möglichkeiten der Professionalisierung: Übergang KJP und Schule.
Gesamtgesellschaftlich lässt sich nach der Pandemiephase ein Anstieg der Fallzahlen psychisch besonders belasteter Kinder und Jugendlicher deutlich feststellen.
Nachdem alle Kinder und Jugendlichen die Schule mindestens bis zur Pubertät besuchen, spielt die Lebenswelt Schule schon bei der stationären Behandlung eine besondere Rolle. Aufgrund erhöhter Wartezeiten für Therapie- bzw. Klinikplätze stehen die Schulen zusätzlich besonderen Herausforderungen gegenüber. Zwar werden im Rahmen des stationären Aufenthaltes die Kinder und Jugendlichen von Lehrkräften der Klinikschulen unterrichtet, beim Übergang zurück an die Stammschule bedarf es jedoch eines Transfers des krankenpädagogischen Wissens für die Stammschullehrkräfte.
An dieser Schnittstelle KJP - Schule kommt daher der professionellen Haltung und der kompetenten Begleitung der aufnehmenden Schule eine große Bedeutung zu. Die Kompetenzen der Schulpsychologie, die diesen Übergang zusammen mit der Schulleitung und der Klassenleitung gestaltet, machen es möglich, den Lehrkräften konkrete und praxistaugliche Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit den zurückkehrenden Schülerinnen und Schülern aufzuzeigen. Wartezeiten hinsichtlich einer psychotherapeutischen Intervention können somit stabilisierend und unterstützend gestaltet werden.
Schon vor und während des Klinikaufenthalts, insbesondere jedoch in der Vorbereitung und Durchführung der Wiedereingliederung erkrankter Kinder und Jugendlichen hat sich daher eine schulpsychologische Unterstützung bzw. Beratung der Schule zu bewähren.
Dieser Workshop ist somit von sich abwechselnden Phasen des Inputs über Präventions- und Unterstützungsmöglichkeiten der Schule und Phasen des moderierten Austauschs von Praxiserfahrungen gekennzeichnet. Ziel ist es, Handlungsmöglichkeiten der Schule auszuleuchten und somit einen professionellen Umgang mit den Herausforderungen der Wiedereingliederung im System Schule zu erreichen.
Mit dieser Zielsetzung wird das Pilotprojekt „Übergänge gestalten“ des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vorgestellt werden. Hierbei nehmen Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an Praktika und Fallbesprechungen der kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken im Umkreis teil und erhalten so Einblicke in die Methoden und Interventionstechniken aktueller kinder- und jugendpsychiatrischer Krisenversorgung. Der Aufbau von Netzwerken kommt dem Gelingen des Übergangs von KJP und Schule wirksam entgegen. Damit leistet dies unmittelbar einen Beitrag zur Wiederherstellung und Erhaltung der psychischen Gesundheit aller Kinder und Jugendlichen.

Eva Breitenbach & Sonja Koebke - Staatliche Schulberatungsstelle München Stadt/Landkreis

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