Berufspolitik Schulpsychologie

Workshop

Do, 12.09.2024
09.00-10.30 UhrRaum 1.07

Mehr Psychologie in Schulen: Prävention durch Psychoedukation

ABSTRACT: Psychoedukation ist ein wesentliches psychologisches Format und wird immer mehr auch in der Schule wahrgenommen und eingefordert. Lehrkräfte, Schulleitungen, Schulpersonal, Eltern und natürlich Schüler*innen werden in der Arbeit von Schulpsycholog*innen naturgemäß über Wirkweisen psychologischer Phänomene informiert. Allerdings kommt die Psychoedukation häufig erst zum Einsatz, wenn Probleme vorliegen, Konflikte oder Krisen bereits passiert sind oder sie erwartet werden. Häufig werden auch die Betroffenen selbst aktiv und bitten darum, über die Gründe, Auswirkungen und Prozesse von psychologischen Problemlagen informiert zu werden. Somit können psychische Gesundheit und Wellbeing in der Schule mehr Beachtung finden und notwendiges psychologisches Wissen für den ´Eigengebrauch´ gezielt erworben werden. Wir betonen an dieser Stelle, dass es uns dabei um Fragestellungen geht, die keinen Krankheitswert haben und im Möglichkeitsbereich von Kindern und Jugendlichen und deren Lehrkräfte bzw. Eltern liegen.
Unser Ziel ist es, Psychoedukation als Mittel der Prävention in der Schule gezielt zu nutzen. So können bei verschiedenen Aspekten im schulischen Alltag Schüler*innen ihre Probleme im Vorfeld erkennen, sie reflektieren, mit anderen austauschen, aktiv werden und somit selbst präventiv Probleme des Alltags angehen. Sich also selbst helfen. Wir greifen drei Aspekte exemplarisch heraus:

  1. Konfliktmanagement,
  2. Prüfungsangst,
  3. Schulabsentismus.

Wir möchten dabei an verschiedenen Beispielen des Schulalltags deutlich machen, wie und mit welchen Methoden Psychoedukation im schulischen Alltag zum Einsatz kommen und welche Wirkung damit erzielt werden kann. Verschiedene Elemente können dabei kennengelernt, reflektiert und erlernt werden. Wir fokussieren hier explizit die psychologischen Konzepte der Selbstwirksamkeit, Emotionsregulation und Beziehungsaufbau.
Seit langem ist `Mehr Psychologie in Schulen´ ein wichtiges Thema für die Sektion Schulpsychologie sowie den BDP als Verband. Gemeinsam mit der DGPs wird seit langem die berufspolitische Forderung verfolgt und Aktivitäten werden initiiert. 2022, im 100. Jubiläumsjahr der Schulpsychologie, hat der Berufsverband das Thema zu seinem Jahresschwerpunkt erklärt. Seither ist eine BDP-Arbeitsgruppe sektionsübergreifend und unter Mitwirkung der Studierende im BDP (BDP-S) tätig. Es werden Veranstaltungen organisiert, Stellungnahmen verfasst, Interviews gegeben und vieles mehr.

In diesem Workshop ist uns neben Input auch explizit ein Austausch mit den Teilnehmenden wichtig. 

Dr. Meltem Avci-Werning & Nicola Wilmers - Niedersächsischen Landesschulbehörde, Regionalabteilung Hannover

Drucken

Fenster schließen