Psychische Gesundheit

Kurzvortrag

Do, 12.09.2024
10.00-10.30 UhrRaum 7.02

Förderung von mentaler Gesundheit an Schulen - Einblicke in die Arbeit von Kopfsachen e.V. und erste Ergebnisse der Wirksamkeitsstudie in Kooperation mit der Universität Marburg

ABSTRACT: Die Stärkung der mentalen Gesundheitskompetenz und die Reduzierung psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen rücken zunehmend in den gesellschaftlichen Fokus. Kopfsachen e.V. unterstützt junge Menschen durch präventive Bildungsformate dabei, mit Herausforderungen umzugehen und das Wohlbefinden zu stärken. Die Wirksamkeit des schulbasierten Präventionsworkshops in Bezug auf die Stärkung der emotionalen Selbstwirksamkeitserwartung und der mentalen Gesundheitskompetenz junger Menschen soll zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Unterstützungsangebotes wissenschaftlich überprüft werden.
Der Workshop „Mentale Gesundheit und Selbstfürsorge“ erstreckt sich über sechs aufeinander folgende Schulstunden und vermittelt grundlegendes Wissen über mentale Gesundheit sowie die Entstehung psychischer Erkrankungen und fördert die Kompetenz zum Erkennen eigener Stressoren und der Anwendung von Strategien zur Emotionsregulation. Neben ausreichend Raum für individuelle Themen und Fragen der Schülerinnen und Schüler, wird zur Selbstreflexion angeregt und Informationsmaterial über Anlaufstellen und Hilfsangebote bereitgestellt.
Die geplante Wirksamkeitsstudie mit Kopfsachen e.V. umfasst ein Quasi-Experiment mit einer Interventions- und einer Wartelistenkontrollgruppe. Die Erhebung wird in sechs Berliner Schulen mit insgesamt 500 Teilnehmenden durchgeführt und startet im April/Mai 2024. Innerhalb der Studie finden drei Messzeitpunkte statt: eine Woche vor der Intervention (T0), nach der Intervention (T1) und zur Untersuchung der langfristigen Effekte nach 6 Monaten (Herbst 2024). Diese Herangehensweise trägt dem dringenden Bedarf an wissenschaftlich fundierten Präventionsangeboten Rechnung.
Die emotionale Selbstwirksamkeitserwartung wird durch den Youth-ESES nach Qualter et al. (2015) erfasst, welche die Überzeugungen von Menschen darüber misst, ob sie emotionale Informationen wahrnehmen, nutzen, verstehen und damit umgehen können. Die mentale Gesundheitskompetenz, nach Kutcher et al. (2016), gliedert sich in die vier Komponenten: Wissen über Förderung und Erhaltung psychischer Gesundheit, Wissen zu psychischen Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten, Verringerung von Stigmatisierung psychischer Erkrankungen und Stärkung der Wirksamkeit bei der Hilfesuche. Diese Komponenten werden durch eine auf den Workshop angepasste Skala erhoben. Positive Veränderungen durch die Intervention werden in jeder dieser Komponenten erwartet. Darüber hinaus wird die Akzeptanz des Workshops in der Interventionsgruppe erhoben und die quantitative Datenerhebung durch qualitative Daten (Take-home-message der Teilnehmenden) ergänzt. Erste Ergebnisse der Studie werden im September vorliegen (Prä-Post Vergleich).

Joana Rupprecht & Tina Wendel - Universität Marburg, Fachbereich Psychologie, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie I Kopfsachen e.V.

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