Begabung - Hochbegabung

Kurzvortrag

Do, 12.09.2024
11.00-11.30 UhrRaum 2.02

Analog vs. digital - Neuigkeiten in der Intelligenzdiagnostik

ABSTRACT: Auf Grund eines ökonomischeren Vorgehens und einer anwenderfreundlicheren Handhabung ist es das Ziel neuerer Studien Intelligenztests zu digitalisieren. Künftig können Anwender und Anwenderinnen Intelligenztests via Tablet-PCs durchführen. Da es dadurch u.a. zu Änderungen in der Handhabung kommt, sind neue Normierungs- und Validierungsstudien notwendig.
Das Ziel einer neuesten Studie ist es, den SON-R 6-40 zu digitalisieren. Der non-verbale Intelligenztest SON-R 6-40 erfasst als sprachfreies Verfahren Teilbereiche der Intelligenz wie u.a. die fluide Intelligenz. Der Test eignet sich durch seinen sprachfreien Charakter besonders zur Untersuchung von Kindern und Erwachsenen mit einer kommunikativen Behinderung (z. B. gehörgeschädigte Personen oder Personen mit Störungen der Sprachentwicklung). Sprachfreie Intelligenzdiagnostik wird jedoch auch vor dem Hintergrund von Sprachbarrieren auf Grund von Migration immer bedeutsamer.
Auch für die WISC-V, als weltweit mit am häufigsten eingesetztes Intelligenzdiagnostikum zur Erfassung von kognitiven Fähigkeiten bei Kindern von 6 bis 16 Jahren, liegen einige Untertests vor, die digital durchgeführt werden können. Mit Hilfe der WISC-V können kognitive Fähigkeiten im Bereich des Sprachverständnisses, der visuell-räumlichen Fähigkeiten, des Arbeitsgedächtnisses, der Verarbeitungsgeschwindigkeit, der fluiden Intelligenz und der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten erfasst werden.
Das Ziel des Beitrages ist es, mögliche Vor- und Nachteile der Digitalisierung von Intelligenztests zu diskutieren. Denn durch die veränderte Darbietung von Items und Stimuli ist es denkbar, dass die Digitalisierung dazu führt, dass andere bzw. zusätzliche kognitive Fähigkeiten als in der analogen paper-pencil Version gemessen werden. Jedoch könnte die veränderte Darbietung auch dazu führen, dass einzelne Untertests weniger kognitive Fähigkeiten beanspruchen. Es werden Studienergebnisse vorgestellt, die Aufschluss darüber geben sollen, inwiefern bzw. ob sich die Testergebnisse von Teilnehmenden in der analogen bzw. digitalen Version des SON-R 6-40 und der WISC-V voneinander unterscheiden.

Dr. Franziska Walter - Medical School Hamburg, DUDEN Institut für Lerntherapie Bremen

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