Psychische Gesundheit

Kurzvortrag

Do, 12.09.2024
12.00-12.30 UhrRaum 7.02

Lehrercoaching – Evaluation eines schulpsychologischen Angebotes zur Resilienz- und Ressourcenförderung von Lehrkräften im Schulalltag

ABSTRACT: Der Lehrerberuf beinhaltet zunehmend komplexe Herausforderungen im Schulalltag (Hochschulbildungsreport, 2020). Ebenfalls steigen die Forschungsanstrengungen für die Ergründung von Stressfaktoren, die auf Lehrkräfte einwirken und sich negativ auf deren Gesundheit niederschlagen können (Unterbrink & Bauer, 2006). Eine Vorgehensweise mit diesen komplexen Anforderungen in der Prävention umzugehen, bevor Interventionen notwendig werden, ist ein Lehrercoaching (Okeke et. al., 2021; Ogba et. al., 2020; Ogakwu et. al., 2022). Die evaluierten Angebote von Coachings zeigen unter verschiedenen Aspekten, dass Lehrkräfte in ihrer Resilienz und in ihren Verhaltensressourcen gefördert werden (Reichhart & Pusch, 2023). Auf dieser Grundlage hat die Schulpsychologische Beratungsstelle in Krefeld seit 2021 das Lehrercoaching als Präventionsmaßnahme des Gesundheitsmanagements in ihr Angebot aufgenommen. Insgesamt haben sich 47 Lehrkräfte (N=47) für das Einzel-Coaching angemeldet. Anmeldegründe waren u.a. Zeitmanagement, Gesundheitsmanagement, Beförderungen, schwieriges Schülerklientel und eigene Aufgabenunklarheit im Kollegium. Über sechs Sitzungen hatten die Lehrkräfte die Möglichkeit dieses Angebot zu nutzen. Es wurden jeweils in einem Prä- und Posttest vor und nach dem Coaching der psychometrische Fragebogen FERUS (Jack, 2007) sowie der AVEM-44 (Schaarschmidt & Fischer, 2008) zur Evaluation eingesetzt, um mögliche Veränderungen bei den Lehrkräften sichtbar zu machen. Die Ergebnisse zeigen, dass Coaching ein wirksames Instrument ist und zur Lehrergesundheit beiträgt.
Die quantitative Datenanalyse zeigt, dass sich der Prä- vom Posttest (FERUS) vor und nach dem Coaching für Lehrkräfte signifikant unterscheidet. Interessante Ergebnisse zeigten sich für die Stichprobe nach der sechsten Sitzung. Die Werte der Skala Veränderungsmotivation haben hochsignifikant (p = .001) zugenommen. Weitere Ergebnisse werden präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Dr. Katja Schulte-Jakubowski - Psychologischer Dienst der Stadt Krefeld

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