Motivation
Workshop
Do, 12.09.2024
14.00-15.30 UhrRaum 3.01
ABSTRACT: Lernmotivation - hier verstanden als Fähigkeit zur Selbstregulation, um schulische Herausforderungen zu bewältigen - ist vermutlich die wichtigste Voraussetzung für einen angemessenen Schulabschluss und die nachfolgende Bildungs- und Berufslaufbahn.
So zeigt etwa die aktuelle PISA-Studie einen deutlichen Abfall von instrumenteller Motivation, Freude und Selbstwirksamkeitserwartung der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler für das Fach Mathematik und kann damit als ein wesentlicher Grund für die Abnahme der erfassten PSA-Kompetenzen über die letzten 10 Jahre angenommen werden.
Prozesse der Lernmotivation können als Wechselwirkung zwischen der schulischen Lernumwelt und den individuellen Motivationsfaktoren der Schülerinnen und Schüler beschrieben werden. Nach dem Integrierten Lern- und Handlungsmodell (Martens 2012, 2017), können (1) Verantwortungsübernahme, (2) Kompetenzerwartung und (3) Selbstkongruente Zielverfolgung als die Trias angesehen werden, die durch den phasenspezifischen Zugang zum Selbst eine nachhaltige Lernmotivation des Individuums sichern.
Diese drei individuellen Motivationsfaktoren können durch eine sorgsame Gestaltung der schulischen Lernumwelt systematisch gesteigert werden. So könnte etwa die wahrgenommene Wahlfreiheit der Lernthemen zur Stärkung der Verantwortungsübernahme, die wahrgenommene Wahlfreiheit der Lern- und Lösungsstrategien zur Verbesserung der Kompetenzerwartung und die situativ flexible Gestaltung von Lernmöglichkeiten zur Unterstützung der Selbstkongruenten Zielverfolgung fachspezifisch ausgestaltet werden.
In diesem Workshop sollen die Teilnehmenden Anregungen für die systematische Verbesserung der Lernmotivation in einer konkreten Lehr-Lerneinheit sammeln. Dabei sollen insbesondere die unterschiedlichen motivationalen Ausgangslagen der Lernenden berücksichtigt werden, denen in der alltäglichen Schulpraxis begegnet wird.
Zu jeder Phase des Integrierten Lern- und Handlungsmodells werden mit Hilfe von Leitfragen Verbesserungsideen gesammelt und diskutiert. Insbesondere soll die spezifische Unterrichtssituation dann eine motivationale Grundlage dafür schaffen, dass die Lernenden befähigt werden, ihre Lernmotivation und ihre Selbstregulationsprozesse gezielt zu verbessern.
Prof. Dr. Thomas Martens - Medicalschool Hamburg