Vom Arbeitskreis „Brainstorming Mobbing“ zum Materialpaket für Hamburger Schulen

ABSTRACT: Was ist zu bedenken, wenn ein Mobbingverdacht vorliegt? Welche Aufgaben müssen verteilt werden? Was sollte vermieden werden? Welche Haltung ist hilfreich? Und welche Rolle können externe Beratende bei Verdacht auf Mobbing einnehmen?
Der Ausfall eines Mobbing-Fachtags zu Beginn der Pandemie erwies sich im Nachhinein als glückliche Fügung, da stattdessen der Online-Arbeitskreis „Brainstorming Mobbing“ gegründet wurde, der sich mit obigen Fragestellungen beschäftigte.
In dem Arbeitskreis vernetzten sich Schulberaterinnen und Schulberater aus unterschiedlichen Hamburger ReBBZ und Mitarbeitende der Hamburger Beratungsstelle Gewaltprävention, um zu diskutieren, wie die Handlungssicherheit schulischer Fachkräfte bei der Bearbeitung von Mobbingfällen gestärkt werden kann.
In diesem Zusammenhang stand deshalb auch wieder die Frage im Mittelpunkt, welche Rolle externe Beratende bei Anfragen zum Thema Mobbing einnehmen können und wie man die schulischen Fachkräfte ins Handeln bringt (Mobbing hat fast immer Bezug zu einer Schulklasse, daher muss die Intervention auch in der Schule stattfinden). Der Austausch zeigte auf, dass dies besonders herausfordernd ist, wenn es sich bei den Ratsuchenden um Eltern handelt, die mit dem schulischen Vorgehen unzufrieden sind und unterschiedliche Einschätzungen zwischen Schule und Elternhaus vorliegen.
Als Zwischenergebnis entstand das „Materialpaket Mobbingintervention“, welches u. A. folgende Aspekte thematisiert:
- Hinweise auf typische Risiken und Stolpersteine bei der Intervention, wie zu vorschnelles und ungeplantes Handeln oder die Durchführung eines Klassenrats
- Opferschutzmaßnahmen
- Fallmanagement
- gemeinsame Haltung
- Leitfäden für Gespräche mit Betroffenen und „Täter:innen“
- Hinweise für die Kommunikation mit Eltern
Der Vortrag erläutert das Material, gibt Einblicke in den Arbeitsprozess und zeigt anhand von Good-Practice Beispielen, wie das Material in die Hamburger Schulen kommuniziert wurde.

Kaj Buchhofer - Behörde für Schule und Berufsbildung Beratungsstelle Gewaltprävention

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