Gender Diversity

Vortrag

Do, 12.09.2024
17.00-18.00 UhrRaum 3.10

Intergruppenkontakt als Instrument gegen (Queer-)Feindlichkeit im schulischen Kontext – Eine Betrachtung aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht Perspektive

ABSTRACT: Seit etwa sieben Jahrzehnten wird in der psychologischen und sozialwissenschaftlichen Forschung weitgehend anerkannt, dass Kontakt zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Gruppen Vorurteile reduzieren und Beziehungen zwischen diesen Gruppen verbessern kann. Eine Vielzahl an Studien zeigt, dass dieser Intergruppenkontakt die Einstellungen gegenüber, das Wissen über sowie die Empathie für unterschiedliche soziale Gruppen verbessern und Angst reduzieren kann. Jedoch ist auch bekannt, dass Intergruppenkontakt nicht als allumfassende Antwort angesehen werden kann und spezifische Voraussetzungen für seine Wirksamkeit erfüllt sein müssen.
In unserem Vortrag betrachten wir die Verbreitung von Vorurteilen an Schulen, deren Konsequenzen für Betroffene sowie die theoretischen Grundlagen des Intergruppenkontakts. Darauf aufbauend werden wir die Chancen und Herausforderungen von Intergruppenkontakt-Interventionen in Schulen erörtern. Ein besonderes Augenmerk richten wir dabei auf Queer-Feindlichkeit: Vorurteile und Diskriminierung gegenüber LSBTIQ*-Personen sind ein weitverbreitetes gesellschaftliches Problem, und betroffene Jugendliche repräsentieren eine besonders vulnerable Gruppe. Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekte, wie SCHLAU, nutzen Intergruppenkontakt zum Abbau von Vorurteilen. Wir betrachten entsprechende Anwendungen und geben Einblicke in die ersten Ergebnisse einer Wirksamkeitsstudie.
Der Vortrag ist so gestaltet, dass es ausreichend Raum für Diskussionen mit den Teilnehmenden gibt. Das Vortragsteam besteht aus einem praktisch arbeitenden Schulpsychologen und einem wissenschaftlich arbeitenden Sozialpsychologen. Ein wesentliches Ziel des Vortrags ist es daher auch, den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis im Kontext der Vorurteilsreduktion an Schulen anzuregen und die potenzielle Bedeutung der Schulpsychologie bei der Implementation forschungsbasierter Programme zu beleuchten.

(Einreichung gemeinsam mit Prof. Mathias Kauff, MSH Medical School Hamburg)

Dr. Christian Issmer - Zentrum für Schulpsychologie Düsseldorf

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