Psychische Gesundheit

Vortrag

Fr, 13.09.2024
13.30-14.30 UhrRaum 6.05

Umsetzung und Evaluation des schulbasierten Präventionsprogramms „Psychische Gesundheit und Schule“ (Mental Health & High School Curriculum Guide) zur Stärkung der psychischen Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern in Hessen

ABSTRACT: Das schulbasierte Unterrichtsprogramm „Psychische Gesundheit und Schule“ dient der Förderung der psychischen Gesundheitskompetenz (engl.: Mental Health Literacy; Komponenten = Wissen, stigmatisierende Einstellungen, Hilfesucheverhalten) und dem Abbau der Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen bei Schülerinnen und Schülern. Ursprünglich entwickelt wurde das Programm „Mental Health and High School Curriculum Guide“ 2009 in Kanada (Kutcher, 2015). Nach der Adaptation für Deutschland 2019 wurden erste Wirksamkeitsergebnisse des Programms mit Lehrkräften als Durchführende berichtet (Kirchhoff et al, 2021). Darauf aufbauend wurde das Programm im vorliegenden Projekt hessenweit durch die Schulpsychologie in Schulklassen umgesetzt – bisher durchliefen 249 Klassen an 103 hessischen Schulen das Programm. Dabei wird die Umsetzung durch das Kompetenzzentrum Schulpsychologie Hessen wissenschaftlich evaluiert.
Schülerinnen und Schüler der 8.-11. Jahrgangsstufe durchliefen das Programm gemeinsam mit einer Schulpsychologin / einem Schulpsychologen und ihrer Klassenlehrkraft oder nahmen regulär am Unterricht teil. In der praktischen Umsetzung wurden zum Teil Anpassungen vorgenommen, um den organisatorischen und zeitlichen Erfordernissen der Schulorganisation zu begegnen. Die Evaluation umfasst ein Prä-Post-Follow-Up-Kontrollgruppendesign zur Untersuchung der Effektivität des Programms in den drei Komponenten der psychischen Gesundheitskompetenz. Zusätzlich werden moderierende Effekte (Alter, Geschlecht, Schulform, vorheriger Kontakt mit psychischen Erkrankungen und Zeitrahmen des Programms) analysiert. Das Protokoll der Studie wurde auf dem Open Science Framework präregistriert (https://osf.io/3h6gq/). Mittels Mehrebenenmodellen und Linear-mixed Models werden die Hypothesen zur Wirksamkeit des Programms getestet und Analysen zu potenziellen Moderatoren durchgeführt.
Die Datenerhebung begann im März 2022. Aktuell liegen Daten von 90 Klassen mit 1.620 Schülerinnen und Schülern vor. Im Vortrag werden Befunde der Evaluation berichtet. Die bisherigen Ergebnisse deuten auf eine positive Wirksamkeit des Programms hin (unabhängig von Alter und Geschlecht) und geben Hinweise auf mögliche Ansatzpunkte zur Steigerung der Wirksamkeit des Programms.

Shari Dudda, Anna Sedlak - Kompetenzzentrum Schulpsychologie Hessen

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