Krisenmanagement

Workshop

Fr, 13.09.2024
13.30-15.00 UhrRaum 3.02

ExpertInnen Austausch zur Unterstützung des schulischen Notfallmanagements

ABSTRACT: Um eine schnelle Reaktion auf meist unvorhergesehene Krisen und Notfälle zu ermöglichen, sollten Interventionen an jeder Schule kontinuierlich im Blickfeld stehen. Die Wichtigkeit eines umfassenden Krisenmanagements an Schulen wird deutlich, wenn man die Auswirkungen solcher Vorkommnisse und die Folgen für Betroffene genauer betrachtet. Frühe Extremstress-Erfahrungen erhöhen das Risiko, im Lebensverlauf psychisch und körperlich zu erkranken. Kinder, die bereits stark belastende oder traumatische Erfahrungen gemacht haben, erkranken langfristig viel häufiger als Menschen mit einer glücklichen Kindheit (Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2018). Die Schule ist neben dem Elternhaus ein weiterer Lebensbereich von Kindern und Jugendlichen, in dem Schwierigkeiten auffallen und erkannt werden können (Janschewski et al., 2022). Somit gewinnt die Rolle der Lehrkräfte für die Früherkennung sowie das Screening von Belastungen zunehmend an Bedeutung (Roos et al., 2016). Darüber hinaus stellt das Erkennen von psychischen Schwierigkeiten die Voraussetzung für einen passgenauen pädagogischen Umgang mit möglichen schulischen Problemen und die gegebenenfalls notwendige Einleitung weiterer Unterstützungsmaßnahmen dar (Janschewski et al., 2022).
Zur Unterstützung des allgemeinen Notfallmanagements an Schulen entwickelten Böhm, Karutz & Munk-Oppenhäuser (2023) ein Screeninginstrument, welches Pädagoginnen und Pädagogen zu einem ersten, grundlegenden Screening von Belastungen und Ressourcen befähigen soll. Ein Instrument dieser Art existierte vorher nicht und konnte im Rahmen der umfassenden Promotionsstudie mehrfach von Beratenden der Schulpsychologie bewertet und erstmalig im Kontext Schule eingesetzt werden. Insgesamt hat das Forschungsprojekt aufgezeigt, dass die Konstruktion eines solchen bisher nicht existenten Screeninginstruments den Grundstein für ein frühes Belastungsscreening, welches Lehrkräften bisher nur teilweise möglich war, bilden kann. Damit kann das angestoßene Projekt zukünftig zu einer Verbesserung des Notfallmanagements in der Organisation Schule beitragen und Lehrende einem selbstwirksamen Arbeiten im Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen befähigen.
Ziel des Workshops soll es sein, den im Rahmen der Studie finalisierten Leitfaden des Screeninginstruments zu diskutieren. Dabei könnte der Fokus speziell auf der praktischen Implikation des Instruments über verschiedene Bundesländer sowie Institutionen hinweg sein. Vorstellbar wäre ein durch die Autorinnen angeleiteter Austausch zur Unterstützung des schulischen Notfallmanagements durch Instrumente, wie das in diesem Forschungsprojekt entwickelten Screeninginstruments.

Prof. Dr. Harald Karutz & Sarah Böhm & Viktoria Munk-Oppenhäuser - Staatliches Schulamt Ostthüringen / MSH Medical School Hamburg

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