Prävention und Demokratie
Workshop
Fr, 13.09.2024
11.30-13.00 UhrRaum 3.08
ABSTRACT: Partizipation und der Erwerb demokratischer Kompetenzen sind in Zukunft vor dem Hintergrund der globalen Konflikte und gesellschaftlichen Herausforderungen zentral für den Lern- und Lebensort Schule.
Durch vermehrte Partizipation von Schülerinnen und Schülern werden gleich mehrere psychische Basisvariablen angesprochen. Die Förderung von Partizipation und Demokratie dient gleichzeitig der Erfüllung der psychischen Grundbedürfnisse, der Autonomie, des Kompetenzerlebens und der sozialen Eingebundenheit von Lehrkräften und Lernenden. Auch das in den krisenhaften Zeiten so wichtige Konstrukt der Resilienz wird durch mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gefördert. Für gelingende demokratische Bildungsprozesse ist zusätzlich die Erfahrung von Selbstwirksamkeit grundlegend. Selbstwirksamkeit kann sowohl vom Individuum als auch in der Gruppe immer dann erfahren werden, wenn Gestaltungsmöglichkeiten genutzt und die Verantwortlichkeit aller für das schulische Miteinander wahrgenommen werden. Die Gestaltung von demokratischen Prozessen fördert auch die Verbundenheit von allen Beteiligten, was sich wiederum positiv auf Stressbewältigungsstrategien und Problemlösefähigkeiten für alle auswirkt.
In der Klassenlehrkraftfortbildung KIK ist es der niedersächsischen Schulpsychologie ein Anliegen, Lehrkräfte darin zu bestärken, die Selbstverantwortung der Lerngruppe in den Fokus zu nehmen. In unserem Workshop werden Ideen und Projekte vorgestellt, die in KIK dazu entstanden sind, wie der Partizipationsgedanke in Schulen umgesetzt werden kann. Hierfür möchten wir das Konstrukt der Partizipation differenzierter betrachten und mögliche Interventionen auf verschiedenen Ebenen vorstellen. Unsere Erfahrungen aus der KIK-Fortbildung zeigen deutlich, dass die Förderung von Partizipation auf individueller, Klassen- und Schulebene zu einer konstruktiven Konfliktkultur sowie generell zur psychischen Gesunderhaltung von Schülerinnen und Schülern und auch Lehrkräften beiträgt. Neben diesen Erfahrungen wird ein genereller Austausch dazu angeregt, wie die Schulpsychologie allgemein Schulen unterstützen kann, vorhandene Ressourcen zum Thema Partizipation und Demokratiekompetenz zu aktivieren und auszubauen. Schulpsychologische Beratung kann hier im Einzelfall oder systembezogenen Settings wirksam sein.
Nicola Willmers & Kirsten Büchner - Regionales Landesamt für Schule und Bildung Hannover, Dezernat Schulpsychologie