Psychische Gesundheit

Workshop

Do, 12.09.2024
14.00-15.30 UhrRaum 2.01

Stark Starten – Bildung gesund gestalten

Ein Präventionsprogramm für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger in Schulen
Vorgestellt wird ein Präventionsprogramm für Lehrkräfte in den ersten 5 Berufsjahren im Schuldienst. Dies ist ein Angebot im Kontext der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Gesunderhaltung von Beschäftigten gehört im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) mit zur wichtigsten Aufgabe.
Ziel der Prävention ist die Stärkung der Lehrkräfte für den Umgang mit emotional schwierigen Situationen im schulischen Alltag. Die Verhältnisse in Schulen verändern sich laufend. Lehrkräfte müssen sich hierauf mit einer angemessenen Verhaltensänderung reagieren. Maßnahmen der „Verhaltensprävention“ sind erforderlich, um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden. Prävention ist hier dringend notwendig, was sich auch in aktuellen Studien zur gestiegenen Gesundheitsbelastung und damit auch zum höheren Krankenstand der Lehrkräfte in Schulen zeigt. Über 53 % der frühpensionierten Lehrkräfte scheiden wegen psychischer Erkrankungen (Depressionen, psychischer Erschöpfung, Ängste) aus dem Dienst aus. Ein weiteres Indiz für die erhöhten Anforderungen ist die Tatsache, dass junge Lehrkräfte reihenweise zur Verringerung der Belastungen in Teilzeit arbeiten.
Diese Entwicklung ist nicht akzeptabel. Das Präventionsprogramm „Stark Starten“ ist ein psychologisches Präventionsprogramm und zielt auf den Erwerb von angemessenen Copingstrategien von Lehrkräften ab, um deren Stresserleben und -verhalten zu verändern und um den beschriebenen Entwicklungen entgegenzuwirken.
Verhaltensprävention fängt im besten Fall in den ersten Berufsjahren an, um erhöhtem Stresserleben und Burnout vorzubeugen. Vermittlung und Training von Softskills als Kompetenz zur Stärkung der eigenen Resilienz ist zu fördern. Der Beruf als „Lehrkraft in Schulen“ fordert von den Lehrkräften ein hohes Maß an psychosozialen Kompetenzen ab: Flexibilität, emotionale Ausgeglichenheit, Spontanität, Empathie, Kommunikation, Perspektivenwechsel, Impulskontrolle, Achtsamkeit. Die Liste der sogenannten Softskills an persönlichen Kompetenzen ließe sich noch fortsetzen. Für ein erfolgreiches und gesunderhaltenes Berufsleben reichen die klassischen pädagogischen Kompetenzen zur Vermittlung des Lernstoffes für die einzelnen Unterrichtsfächer nicht mehr aus.
Lehrkräfte sollten sich auf ihre neue Rolle als Lehrkraft vorbereiten oder diese nach einigen Jahren der Berufserfahrung reflektieren. Im Vordergrund steht das Training von psychologischen Strategien zur Verhaltensanpassung und zur erfolgreichen Gestaltung der Pädagogischen Arbeit.
Um dieses Ziel umzusetzen, wird das Präventionsprogramm in Niedersachsen von den verschiedenen psychologischen Fachdisziplinen als Kooperation von Schulpsychologie, Arbeitspsychologie, Suchtberatung und psychologischer Psychotherapie angeboten.
Das Präventionsprogramm enthält 19 Inhaltsmodule mit 16 Fortbildungstagen, verteilt über 2 Jahre.
Dieses Präventionsprogramm wird vorgestellt und kleine Übungen werden ausprobiert.

Bernd Deseniß – BDP Landesbeauftragter Niedersachsen

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